• Was ist eine Sicherheitsgruppe?
  • Wie ist eine Sicherheitsgruppe aufgebaut?
  • Welche Gefahren entstehen bei einem Defekt?
  • Wie läuft die Wartung ab?

Jeder Warmwasserspeicher besitzt eine Sicherheitsgruppe. Und das mit gutem Grund! Unterliegt Wasser Temperaturschwankungen, führt dies zur Zu- oder Abnahme im Volumen. Wird dieser Vorgang nicht kontrolliert, kann es in geschlossenen Systemen zu Problemen kommen. Da es sich auch bei einem Heizungskreislauf um ein geschlossenes System handelt, ist eine Sicherheitsgruppe unerlässlich. Was sie genau macht, wie sie funktioniert und alles andere zu diesem Thema finden sie im heutigen Beitrag.

Sicherheitsgruppe

Was ist eine Sicherheitsgruppe?

Eine Sicherheitsgruppe ist der Regulator für den Druck eines Warmwasserspeichers. Wasser dehnt sich beim Erhitzen aus, was in einem geschlossenen System wie dem Speicher für einen erhöhten Druck sorgt. Umgekehrt zieht es sich im Falle von fallenden Temperaturen wieder zusammen und senkt den Druck. Damit dies nicht zu unerwünschten Überraschungen führt, lässt die Armatur beim Überschreiten des eingestellten Drucks mithilfe eines Ventils etwas Wasser ablaufen. Wer einen Schnellkochtopf besitzt, hat die Funktionsweise schon ein Mal beobachtet. Steigt der Druck in dem Topf über ein gewisses Maß, so öffnet sich ein Ventil und lässt den überschüssigen Wasserdampf ab. Ähnlich verhält es sich mit diesem Gerät auch. Allerdings ist der Aufbau etwas komplexer.

Die Verwendung einer solchen Komponente ist gesetzlich vorgeschrieben und wird in der DIN 1988 beschrieben. In dieser Norm wird festgehalten, dass Warmwasserspeicher, egal ob Boiler oder andere Geräte zur Warmwasserbereitstellung, die Temperaturen über 60 Grad Celsius erreichen ausschließlich mit einer Sicherheitsgruppe zu betreiben sind. Tropft die Sicherheitsgruppe durchgehend, sollte man sie auf jeden Fall austauschen. Um dies zu vermeiden, ist sie bei der jährlichen Wartung zu überprüfen.

Aufbau einer Sicherheitsgruppe

Eine Sicherheitsgruppe verbindet mehrere Komponenten mit verschiedenen Funktionen in einem Gerät. Indem man sie ausfindig macht, kann man auch gewisse Heizungsrohre identifizieren, denn sie ist zwischen Kaltwassernetz und Warmwasserspeicher verbaut. Dabei ist das Gerät möglichst nah am Speicher angebracht. Jede Sicherheitsgruppe verfügt mindestens über ein Sicherheitsventil und einen Rückflussverhinderer, kann jedoch auch weitere Komponenten beinhalten. Die Bauweise ist aber in jedem Fall recht kompakt und nimmt nicht all zu viel Platz ein.

Heizungs Sicherheitsventil

Das Sicherheitsventil sorgt für den nötigen Durchfluss im richtigen Moment. Überschreitet der Druck im Speicher die Einstellung, öffnet sich das Ventil und ermöglicht das Ablaufen von überschüssigem Wasser. Ist der gewünschte Druck erreicht, schließt sich das Ventil wieder. Ohne diese Funktion kann es zu Leckagen oder womöglich zum Bersten des Speichers führen. Immerhin können sich durch den Druck beachtliche Krafteinwirkungen entwickeln. Dabei liegt die Komponente direkt auf der Kaltwasserleitung und so nah wie nur möglich am Warmwasserspeicher. Darüber hinaus ist auf den richtigen Rohrdurchmesser zu achten. Dieser sollte sich zwischen Boiler und Sicherheitsventil nicht verändern. Nur so kann der Druck im richtigen Moment gehalten werden. Zu guter Letzt darf kein weiteres Ventil oder Sieb den besagten Weg versperren. Auch dies führt zu einer falschen Funktionsweise.

Rückflussverhinderer – das Herz der Sicherheitsgruppe

Direkt hinter dem Sicherheitsventil findet man den Rückflussverhinderer. Öffnet sich das Sicherheitsventil unterbindet der Rückflussverhinderer, dass das ausgedehnte und womöglich verschmutztes Wasser ins Trinkwassernetz fließt. Schließlich unterläuft Heizungswasser immer einer gewissen Aufbereitung und sollte keineswegs im Trinkwasserkreislauf landen. Entsprechend verhindert dieser Vorgang die Verunreinigung des Trinkwassers. Allerdings geht dabei auch immer Wasser verloren was bei häufigem Einsatz der Sicherheitsgruppe zu erhöhten Heizkosten führen kann. Zusätzlich dazu muss häufiger Wasser nachgefüllt werden. Ziel des Ganzen ist es, dass der Wasseraustritt nur am Sicherheitsventil möglich ist. Dort gelangt das Wasser dann in ein Ausdehnungsgefäß oder wird anderweitig entsorgt.

Sicherheitsgruppe mit Druckminderer

Der Druckminderer ist meist schon am Hausanschluss, dem das Kaltwasser entnommen wird, angebracht und daher nicht zwingend in der Sicherheitsgruppe verbaut. Somit stellt er eine optionale Komponente dar, die nur unter gewissen Umständen notwendig ist. Durch die Anpassung des Kaltwasserdrucks reduziert der Druckminderer den Druck im Trinkwassernetz und verhindert dadurch, dass ein bereits gefüllter Wasserspeicher weiter belastet wird.

Manometer – praktisches Druckmessgerät

Es ermöglicht das Ablesen des Drucks in einem Speicher. Das Manometer ist meist verbaut und in mehreren Ausführungen möglich: als Stutzen oder ablesbare Anzeige mit Nadel. Für eine regelmäßige Überprüfung ist ein Manometer überaus hilfreich und kann bei gewissen Schwierigkeiten Informationen liefern.

Absperrventile für die einfache Wartung

Sie riegeln einzelne Komponente der Sicherheitsgruppe ab und ermöglichen so die Wartung einzelner Bauteile. Entsprechend können mehrere Absperrventile in einer Sicherheitsgruppe vorhanden sein. Abzusperren ist in diesem Fall der Weg von Kaltwasserzufuhr zum Rückflussverhinderer. Wenn man sich für die Überprüfung auf Dichtigkeit und korrekte Funktion entscheidet, tut man dies mit Prüfstutzen. Ventile wie Rückflussverhinderer und Sicherheitsventil sind im Handumdrehen begutachtet.

Sicherheitsgruppe mit Ausdehnungsgefäß

Das Ausgleichgefäß ist eine separate, am Sicherheitsventil angebrachte Kammer, in die das Überdruck verursachende Wasser geleitet wird und den Druckunterschied auffängt. Dabei wird einerseits ein Puffer gebildet, der das Ventil entlastet und andererseits das überschüssige Wasser nicht direkt verschwendet, was wiederum Kosten spart. Folgerichtig lohnt sich der Einbau eines Ausdehnungsgefäßes insbesondere dann, wenn die Sicherheitsgruppe häufig beansprucht wird.  Jetzt wird den SHK-Profis schon aufgefallen sein, dass dies ganz nach dem Membranausdehnungsgefäß einer Heizung klingt. Die Vermutung ist korrekt, denn beim Warmwasserspeicher ist ein MAG ebenso verbaut wie beim Heizungssystem.

Der Aufbau ist dementsprechend derselbe. Ein beinahe hohes Gefäß, welches mithilfe einer Gummimembran in zwei Räume geteilt ist, hält in der einen Kammer Stickstoff und in der anderen Raum für überschüssiges Wasser. Vorausgesetzt, das MAG ist funktionstüchtig, wird das reine Wasser in die leere Kammer geleitet. Infolge zieht sich der als Füllstoff dienende Stickstoff zusammen und fängt den Unterschied im Volumen auf. Abschließend kann das Wasser einfach als Trinkwasser verwendet werden.

Gefahren bei einer defekten Sicherheitsgruppe

Wie vorab erwähnt herrscht in jedem geschlossenem Raum ein gewisser Druck. Dieser Druck verändert sich bei Temperaturschwankungen, weil sich das Volumen des Wassers entsprechend mitverändert.. Ist der Druck in einem Warmwasserspeicher zu hoch, kann dieser beschädigt werden oder sogar Platzen. Des Weiteren kann heißes Wasser an undichten Stellen austreten und zu Verletzungen führen. Zu guter Letzt haben wir ebenfalls den Kostenfaktor bereits erwähnt. Während die Anschaffungskosten 100€ nicht übersteigen verursachen häufig abfließendes Wasser oder Schäden am Speicher weitaus höhere Kosten. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig die Funktionstüchtigkeit Ihrer Sicherheitsgruppe. Die Prüfung nehmen Sie allerdings nur selbst vor, wenn Sie mit der Thematik vertraut sind, denn sollte einmal ein Schaden vorliegen können bei einer nicht fachgerechten Wartung Probleme mit der Versicherung entstehen.

Sicherheitsgruppe warten

Damit die Sicherheitsgruppe auch ihren Zweck erfüllt, muss sie regelmäßig gewartet werden. Bei der jährlich anfallenden Wartung des gesamten Heizungssystems kann auch diese Komponente überprüft werden. Sollten Einstellungen an der Gruppe vorgenommen werden, muss auch das Druckminderungsventil angepasst werden. Natürlich nur, wenn dies nicht in der Gruppe verbaut ist. Obendrein ist der Druckanschlag bei höher Temperatur auch höher anzusetzen. Einstellungswerte findet man in der Regel in den Herstellerangaben des Gerätes. All diese Schritte sind notwendig, um die Effizienz der Sicherheitsgruppe zu waren.

Ist eine Wartung notwendig, so wird zuerst die Wasserzufuhr abgesperrt. Idealerweise gelingt dies mit einem Absperrventil. Auch ein halbjährliches Entlüften des Speichers kann bei der Wartung und Prüfung der Sicherheitsgruppe helfen. Außerdem wirkt dies entlüftend auf den Warmwasserspeicher. Natürlich muss die Sicherheitsgruppe bei Feststellung eines Defektes ausgetauscht werden.

Fazit

Auf eine Sicherheitsgruppe ist auf keinen Fall zu verzichten. Sie verhindert Schäden am Wasserspeicher, die meist weitaus teurer sind als die Anschaffung einer solchen Komponente selbst. Mit dem richtigen Gerät kann sogar Wasser und somit zusätzlich Geld gespart werden. Durch die simple Mechanik eines Ventils entweicht überschüssiges Wasser aus dem Speicher und beugt Schäden sowie Verunreinigungen von Trinkwasser vor. Die kompakte und einfache Bauweise einer Sicherheitsgruppe bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Zusätze zu verbauen. Von einem praktischen Manometer über ein eigenes Membranausdehnungsgefäß bis hin zum Druckminderer sind verschiedene Upgrades erhältlich.

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Autor: Jan Bittner